Lutein − gut für die Augen

Lutein ist ein Carotinoid, das besonders für die gesunden Augenfunktionen sehr wichtig ist. Es kann dazu beitragen, die altersbedingte Makuladegeneration, vor allem in den frühen Stadien, zu verlangsamen.

 

Ein Team von chinesischen und US-amerikanischen Forschern stellte in einer Übersicht die aktuellen Kenntnisse zu Lutein und seinen Beziehungen zu Augenkrankheiten vor. Lutein gehört zu den Carotinoiden und kann im Körper nicht selbst hergestellt werden. Es muss aus der Nahrung aufgenommen werden und ist vor allem im Eigelb und im dunkelgrünen Blattgemüse, z.B. im Grünkohl, Spinat, Brokkoli sowie in einigen Obstsorten wie Nektarinen, Pfirsich und Orangen enthalten. Lutein hat Eigenschaften, die für die gesunden Augenfunktionen sehr wichtig sind. Es wirkt antioxidativ und entzündungshemmend und kann Schäden durch freie Radikale verringern. Das ist für die Netzhaut sehr wichtig, weil sie für Radikalen-Schäden besonders anfällig ist. Lutein ist auch ein guter Filter für schädliches Blaulicht und darin deutlich effektiver als andere Carotinoide. Lutein ist im Auge vor allem in der Makula (Gelber Fleck) hoch konzentriert zu finden. Sie liegt im hinteren Teil des Auges in der zentralen Netzhaut (Retina) und ist für die Sehschärfe und das zentrale Sehen verantwortlich.

 

Neben Lutein gibt es dort zwei weitere Carotinoide, Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin, die beide von Lutein abhängig sind (als Stereoisomer und Metabolit). Sie bilden zusammen das retinale Makulapigment, das für die optimale Sehleistung notwendig ist. Mit zunehmendem Alter wird die Makula anfälliger für sich allmählich entwickelnde degenerative Veränderungen. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) kann entstehen. Sie kann zu einem Verlust des zentralen Sehens führen, wobei das periphere Gesichtsfeld erhalten bleibt, die Krankheit kann bis zur Blindheit führen. Die AMD wird in zwei Formen und verschiedene Stadien eingeteilt, eine schreitet recht schnell voran (neovaskuläre AMD), eine andere entwickelt sich sehr langsam über Jahre und Jahrzehnte hinweg (atrophische AMD).

 

Für die atrophische Makuladegeneration gibt es bisher keine wirksamen Medikamente. Eine Option ist daher die Ergänzung von Antioxidantien, Multivitaminen und Mineralien mit der sogenannten AREDS2-Formel (Age-Related Eye Disease Study2) in der, neben den Vitaminen C und E, den Mineralien Zink und Kupfer, den Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA, auch Lutein und Zeaxanthin als wesentliche Bestandteile enthalten sind. Über die Ernährung werden täglich oft nur etwa 1 bis 2 mg Lutein aufgenommen, das ist für den Bedarf bei Augenkrankheiten zu wenig. Studien zeigten, dass Lutein stark mit dem Risiko für die Makuladegeneration verbunden ist. Das gilt besonders für die sich langsam entwickelnde atrophische Form und die Vorstufe mit der Entwicklung von Drusen (Ablagerungen in der Netzhaut), aber auch in geringerem Maß für die neovaskuläre AMD. Eine australische Studie zeigte, dass Personen mit den höchsten Aufnahmen von Lutein und Zeaxanthin deutlich seltener an der neovaskulären AMD erkrankten im Vergleich zu Personen, die beide Carotinoide nur in niedrigen Mengen aufgenommen hatten. Hinzu kommt, dass sich Lutein bei stark übergewichtigen Menschen auch im Fettgewebe ansiedeln kann. Dies kann zur Senkung des Luteinspiegels in der Netzhaut führen und damit das Risiko für Augenkrankheiten erhöhen. Generell kann Lutein die AMD nicht heilen, jedoch dazu beitragen, den Krankheitsprozess zu verlangsamen. Lutein wirkt möglicherweise auch auf andere Augenkrankheiten ein, dazu gehören die diabetische Retinopathie und die Myopie (Kurzsichtigkeit). Lutein kommt auch in der Linse vor und kann sie vor altersbedingten Augenkrankheiten wie dem Grauen Star schützen. Hier sind künftig weitere Forschungen nötig, um die Beziehungen von Lutein genauer zu erforschen.

 

 

Unser Tipp: Für die Stärkung der Augengesundheit und die Unterstützung bei Augenkrankheiten, besonders der altersbedingten Makuladegeneration, stehen verschiedene Formeln zur Verfügung, z.B. Mischungen von Carotinoiden (u.a. mit Lutein und Zeaxanthin), Nährstoff-Kombinationen laut der AREDS-2-Formel (von 2012) und weitere spezielle Augenformeln.

 

Quelle:
Long Hin Li et al., Lutein Supplementation for Eye Diseases. In: Nutrients, online 9.6.2020, doi: 10.3390/nu12061721.