Nordische Ernährung für die Prävention des metabolischen Syndroms

Die nordische Ernährung hat gute Vorteile für die Gesundheit, wie eine neue Studie zeigt. Sie trägt dazu bei, die Werte von Cholesterin und Fettsäuren zu verbessern, den Blutzucker zu regulieren und generell das kardio-metabolische Risiko zu verbessern.
Zu den gesunden und wohlschmeckenden Ernährungsweisen gehört die nordische Ernährung. Sie ist, vergleichbar mit der mediterranen Ernährung im Süden, an die skandinavischen Länder des Nordens angepasst. Einbezogen sind vor allem pflanzliche Lebensmittel, z.B. Kohl, Wurzel- und Knollengemüse, Pilze und Hülsenfrüchte, Nüsse, Beeren und anderes regionales Obst, dazu Vollkornwaren (aus Hafer, Buchweizen, Roggen etc.), fettarme Milchprodukte sowie Lein-, Raps- und Sonnenblumenöl. Natürlich gehören dazu auch Atlantikfische, sie werden im Norden oft häufiger als Fleisch gegessen und liefern z.B. mehr Omega-3-Fettsäuren als die Mittelmeerfische. Diese Ernährung wurde in den nördlichen Ländern vor rund zehn Jahren erstmals empfohlen und setzt sich mehr und mehr durch. Die einbezogenen Lebensmittel sind vorwiegend regional erzeugt und dadurch auch nachhaltig. In Studien wurde die nordische Ernährung bisher vor allem in Bezug auf die Gewichtsreduktion untersucht. Fachleute halten besonders das Profil der Nahrungsfette für eine wichtige Ursache der positiven Wirkungen der nordischen Ernährung. Eine Gruppe von skandinavischen Forschern prüfte nun in einer Studie weitere gesundheitliche Wirkungen.
In die Studie wurden 200 Teilnehmer ab 50 Jahren einbezogen, sie waren alle übergewichtig und hatten ein metabolisches Syndrom. Damit verbunden war ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Teilnehmer wurden auf zwei Gruppen verteilt. Eine Gruppe ernährte sich für 18 bis 24 Wochen mit Lebensmitteln gemäß den Empfehlungen der nordischen Ernährung. Sie wurden dazu aufgefordert, ihr Gewicht zu halten und bei einer Gewichtsabnahme wieder etwas mehr zu essen. Die andere Gruppe ernährte sich zum Vergleich weiter wie bisher gewohnt. Bei allen Teilnehmern wurden zu Beginn und am Ende der Studie Urin- und Blutproben genommen und die Werte für Blutzucker, Fette, Cholesterin (HDL, LDL, Triglyzeride) und Entzündungs-Marker untersucht. Unterschiede zwischen den beiden Gruppen wurden bei der nordischen Ernährung vor allem bei den typischen Markern für den Verzehr von Fisch, Vollkornprodukten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren festgestellt.
Nach sechs Monaten war das Ergebnis eindeutig: Die Gruppe, die sich mit der nordischen Diät ernährt hatte, war deutlich gesünder. Die Teilnehmer hatten niedrigere Cholesterinwerte, ein besseres Fettsäuren-Profil mit einem höheren Anteil an ungesättigten Omega-3- und -6-Fettsäuren im Blut und einen besser regulierten Blutzucker. Diese gesundheitlichen Vorteile wurden im Übrigen auch ohne Gewichtsabnahmen festgestellt. Damit wird eine weit verbreitete Annahme korrigiert. Viele Menschen glauben, dass positive Wirkungen von Senkungen im Blutzucker und Cholesterin auf eine Gewichtsreduktion zurückzuführen sind. In dieser Studie wurde gezeigt, dass dabei auch andere Mechanismen, vor allem ein gesünderes Fettsäuren-Profil, eine wichtige Rolle spielen.
Die Forscher ziehen das Fazit: Die nordische Ernährung trägt zur Versorgung mit wichtigen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralien und Pflanzenstoffen bei, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Diese Ernährungsweise senkt allgemein das kardio-metabolische Risiko, trägt zur Vorbeugung vor Diabetes, Bluthochdruck und zu besseren Cholesterinwerten bei und verringert die Risiken für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Natürlich ist eine Gewichtsreduktion, die häufig mit der nordischen Ernährung verbunden ist, bei Übergewicht vorteilhaft. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen jedoch weitere wichtige gesundheitliche Vorteile, die auch bei einem konstanten Gewicht wirksam sind. Die Forscher führen dies vor allem auf die einzigartige Zusammensetzung der Fette bei der nordischen Ernährung zurück.
Unser Tipp: Zur Unterstützung des gesunden Fettstoffwechsels gibt es eine Reihe von Nahrungsergänzungen, z.B. einzeln aus Pflanzen- und Fischölen oder auch kombiniert mit einem sehr guten Verhältnis der Fettsäuren untereinander.