Ölsardinen können zur Diabetes-Vorbeugung beitragen

Sardinen enthalten u.a. reichlich Omega-3-Fettsäuren. Ihr regelmäßiger Verzehr trug in einer spanischen Studie zur Vorbeugung vor Diabetes bei.

 

Fischmahlzeiten gehören zu einer gesunden Ernährung, da vor allem die fettreichen Sorten (z.B. Lachs, Makrelen, Sardinen) reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten. Dies könnte eine Rolle bei der Vorbeugung vor Typ-2-Diabetes spielen. Doch bisher gab es dazu wenig nähere Angaben über die Fischarten und den präventiven Mechanismus, der zur Gesundheit beträgt. Sardinen sind eine gute Quelle von Omega-3-Fettsäuren und der Aminosäure Taurin, die isoliert oder in Synergie durch verschiedene molekulare Mechanismen dem Typ 2 Diabetes vorbeugen bzw. seine Entwicklung verzögern könnten. Eine Gruppe spanischer Forscher prüfte in einer Studie, ob der regelmäßige Verzehr von Sardinen bei Menschen im höherem Alter die Entwicklung von Typ 2 Diabetes verringern kann.

 

An der Studie nahmen 152 ältere Personen aus Barcelona im Alter ab 65 Jahren teil, die erhöhte Nüchternglukose-Werte (100 bis 124 mg/dL) hatten. Alle Teilnehmer wurden in einer gesunden Ernährung geschult, die dazu beitragen sollte, dem Typ 2 Diabetes vorzubeugen. Diese Ernährung führten alle ein Jahr lang durch. Die Hälfte der Teilnehmer (37 % hohes Diabetes-Risiko) erhielt zusätzlich pro Woche 200 Gramm Ölsardinen. Die zweite Gruppe (27 % hohes Diabetes-Risiko) diente zur Kontrolle und ernährte sich nur mit der empfohlenen Präventionskost. Vor Beginn und am Ende der Studie wurden bei allen wichtige Gesundheitsdaten geprüft. Vollständige Daten waren nach der Studie für 132 Teilnehmer verfügbar. Die Auswertung zeigte: Nach einem Jahr war das hohe Diabetes-Risiko beim regelmäßigen Verzehr von Sardinen deutlich auf nur noch 8 % gesunken. In der Kontrollgruppe hatte sich dagegen das hohe Risiko nur gering verbessert (von 27 auf 22 %). Durch den Sardinen-Verzehr verbesserten sich viele Gesundheitswerte. Das galt z.B. für die Versorgung mit den gesunden Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sowie für Vitamin D und die Aminosäure Taurin. Dies stimmte mit dem Anstieg zirkulierender Metaboliten von Taurin, Omega-3-Fettsäuren und Gallensäuren überein. Außerdem kam es zu Veränderungen der Erythrozytenmembran-Fettsäure, wenn sich die Omega-6-Fettsäuren verringert hatten und die Omega-3-Fettsäuren angestiegen waren. Mit dem Sardinenverzehr hatten sich bei Typ 2 Diabetes weitere wichtige Werte verbessert. Das sogenannte „gute“ Cholesterin HDL und Adiponektin (Gewebshormon) hatten sich in dieser Gruppe erhöht, die Triglyzeride und der Blutdruck waren gesunken, außerdem hatten sie niedrigere HOMA-IR-Werte (Nachweis der Insulinresistenz).

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Eine Ernährung zur Vorbeugung von Typ 2 Diabetes kann zusammen mit dem regelmäßigen Verzehr von Sardinen den Schutz vor der Entwicklung eines Typ 2 Diabetes stärken. Dies kann auch zur Prävention von kardiovaskulären Krankheiten beitragen.

 

Unser Tipp: Fische werden nach wie vor zu selten und oft nicht regelmäßig gegessen. Die Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren kann daher empfehlenswert sein. Dabei sollte auf eine gute Qualität, z.B. in der Stabilität, geachtet werden.

 

Quelle:
Díaz-Rizzoli et al., Type 2 diabetes preventive effects with a 12-months sardine-enriched diet in elderly population with prediabetes: An Interventional, randomised and controlled trial. In: Clinical Nutrition, online 17.3.2021, doi: 10.1016/j.clnu.2021.03.014.