Vitamin D kann zum Schutz vor Ekzemen beitragen

Patienten mit Neurodermitis (atopische Dermatitis) sind oft zu gering mit Vitamin D versorgt. Eine Studie zeigt, dass Ergänzungen von Vitamin D eine Alternative zu den bisher üblichen Steroid-Therapien sein könnten.
Die atopische Dermatitis ist eine häufige und wiederholt auftretende chronische Entzündungskrankheit der Haut, bei der die natürliche Hautbarriere gestört wird. In der Folge entstehen dann Juckreiz (Pruritus) und Ekzeme. Gleichzeitig steigt auch das Risiko für empfindliche Reaktionen auf Allergene an, das gilt vor allem für die allergische Rhinitis und Asthma. In Schätzungen geht man davon aus, dass rund 5 bis 20 % der Kinder weltweit von der atopischen Dermatitis betroffen sind. In den meisten Fällen entwickeln sich die ersten Ekzeme, bevor ein Kind das Alter von fünf Jahren erreicht hat. Die Neigung zu den Hautentzündungen kann sich mit zunehmenden Alter verringern oder auch vollständig zurückgehen. Rund 1 bis 3 % der Erwachsenen sind jedoch auch weiterhin von der atopischen Dermatitis betroffen. Zur Linderung der akuten Beschwerden werden meist Antihistamine und Cremes, die Kortikosteroide enthalten, eingesetzt.
Dadurch werden die Hautentzündungen und -reizungen verringert. Doch der langzeitige Gebrauch von Steroid-Cremes kann zu einer verdünnten Haut und veränderter Hautfarbe führen. Daher suchen Mediziner nach möglichen Alternativen, um diese Hautbeschwerden zu lindern.
Es gibt einige Hinweise, dass Vitamin D eine Rolle bei der atopischen Dermatitis spielen und möglicherweise zur Therapie beitragen könnte. Eine Forschergruppe führte daher eine Literaturrecherche durch, um diese Beziehungen näher zu untersuchen. Sie konnten schließlich sieben Beobachtungsstudien und vier randomisierte, kontrollierte Studien in ihre Analyse einbeziehen, in denen Vitamin D bei Symptomen der atopischen Dermatitis untersucht wurde. Ihre Auswertung ergab: Im Vergleich zu Gesunden waren die Vitamin D-Werte bei Patienten mit atopischer Dermatitis in allen Altersgruppen geringer. Im Durchschnitt waren ihre Serum-Vitamin D-Werte um 2,03 Nanogramm pro Milliliter (ng/mL) niedriger. Bei den Kindern war diese Differenz mit 3,03 ng/mL noch etwas ausgeprägter. Wurde bei Patienten mit atopischer Dermatitis jedoch Vitamin D ergänzt, so verringerten sich deren Symptome signifikant.
Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass Ergänzungen mit Vitamin D eine neue therapeutische Möglichkeit bei der atopischen Dermatitis sein könnten. Sie empfehlen, diese Beziehungen in weiteren Studien genauer zu untersuchen.
Unser Tipp: Vitamin D ist in Nahrungsergänzungen einzeln oder kombiniert meist in seiner natürlichen Form als Cholecalciferol (D3) enthalten. Dabei tragen z.B. emulgierte Formen (als Tropfen) zu einer besseren Aufnahme bei.