Antioxidantien fördern die Krebsvorbeugung im Verdauungstrakt

Die Vitamine C und E sind ebenso wie Selen starke Antioxidantien, die zur Krebsvorbeugung beitragen können. Erstmals wurde jetzt in einer größeren Studie das Potential dieser Mikro-Nährstoffe in Bezug auf die Krebsprävention im Verdauungssystem untersucht.
Es gibt aus der experimentellen Forschung einige Hinweise, dass Antioxidantien einen guten gesundheitlichen Einfluss auf die Vorbeugung von Krebskrankheiten im gesamten Verdauungssystem haben. Das beginnt in der Mundhöhle und reicht über den Magen bis in den Darm hinein. Antioxidantien tragen dazu bei, schädliche Folgen der Oxidation im Körper zu verringern. Das kann zum Schutz vor Krebskrankheiten beitragen. Allerdings waren humane Studie über die Beziehungen von Antioxidantien und Krebskrankheiten im Verdauungssystem bisher in ihren Ergebnissen nicht einheitlich, und nur wenige haben auch die Aufnahmen von Antioxidantien aus Nahrungsergänzungen erfasst. Eine Gruppe französischer Forscher untersuchte daher im Rahmen der großen Bevölkerungsstudie NutriNet-Santé, die von 2009 bis 2016 durchgeführt wurde, die Beziehungen zwischen der Aufnahme einiger Antioxidantien aus der Nahrung und aus Nahrungsergänzungen zu den Vorkommen von Krebskrankheiten im Verdauungssystem.
An der Studie nahmen insgesamt rund 39.000 Personen im mittleren Alter teil. Informationen zu ihrer Ernährung wurden durch wiederholte Befragungen zur täglichen Ernährung gesammelt. Dabei wurden auch die Einnahmen von Nahrungsergänzungen im Lauf eines Jahres aus den verschiedensten Präparaten ermittelt. Antioxidantien sind ein häufiger Bestandteil von Nahrungsergänzungen, da viele Vitamine, Mineral- und Pflanzenstoffe antioxidativ wirken können. Die Forscher konzentrierten sich in ihren Untersuchungen besonders auf die Aufnahmen der Vitamine C und E sowie auf Beta-Carotin und Selen.
Im Lauf der Studienzeit wurden in dieser großen Teilnehmergruppe 167 Krebskrankheiten im Verdauungssystem diagnostiziert. 120 waren im Darm, 26 im Pankreas, 9 in der Speiseröhre, 7 im Magen und 4 in der Leber lokalisiert. Bei einer guten Versorgung mit Vitamin C aus der Nahrung allein und aus Nahrungsergänzungen stellten die Forscher ein geringeres Risiko für Krebs im Verdauungssystem fest. Gleiches galt für die Aufnahmen aus der Nahrung und Nahrungsergänzungen von Vitamin E und Selen. Allerdings wurden bei Selen Interaktionen mit einem erhöhter Alkoholkonsum beobachtet, und auf Vitamin E nahmen die Rauchgewohnheiten einen Einfluss. Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass die Vitamine C und E sowie Selen vermutlich zum Schutz vor Krebskrankheiten im Verdauungssystem beitragen. Dabei können Alkohol und das Rauchen jedoch das krebsschützende Potential dieser Antioxidantien zum Teil verringern.
Unser Tipp: Die Vitamine C und E sind ebenso wie Selen häufig in vielen Nahrungsergänzungen enthalten. Sie werden einzeln oder vielfältig kombiniert angeboten. Für die gute Aufnahme im Körper sind besonders gut bioverfügbare Verbindungen empfehlenswert.
Quelle: Manon Egnell et al., Antioxidant intake from diet and supplements and risk of digestive cancers in middle-aged adults: results from the prospective NutriNet-Santé cohort. In: British Journal of Nutrition Vol. 118, Nr. 7, 2017, S. 541-549, doi: 10.1017/S0007114517002392.